Schmuckburg

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Wie entstanden die beiden Armreife namens Blattwerk?

Zwei Armreifen, inspiriert von einem Herbsttag

So, oder ähnlich, kann man es so oft lesen. Aber was steckt dahinter?

Oft denke ich, dass ich die Welt anders wahrnehme.

Ich sehe einen Baum und finde in der Rinde Muster und Farben. Die Blätter leuchten und tanzen für mich. Vor meinen Augen singt das Laub ein Lied.

Zum Glück bin ich damit nicht alleine. Viele Künstler und Handwerker lassen sich von der Natur und ihrer Umgebung inspirieren. So bewegen uns Gedichte, Musik, Kunsthandwerk, Architektur, Bilder, aber auch zufällige Formen auf Sperrmüllhaufen oder Strukturen aus Steinen.

Skizzen, getrocknete Blätter - Farben und Formen. Die Natur hat so viel Inspiration zu bieten.

Die Idee entsteht und Entscheidungen bestimmen den Entwurf

Zum Beispiel die Entscheidung, dass ich einen Armreif machen möchte. Und dass es dann zwei werden.
Materialien wie Metalle und bestimmte Arbeitstechniken in meiner Goldschmiede führen zu weiteren logischen Formen oder haptischen Strukturen. All das sammelt sich in mir und finden einen Ausdruck in den Schmuckstücken.
Ganz undramatisch und tragbar. Zum Gespräch anregend. Um die Gedanken zu fokussieren. Um froh zu sein über diese schöne Welt, in der wir leben.

Meine Idee zu dem Thema #Blattwerk ist im wahrsten Sinne des Wortes geprägt von dem Gedanken Blätter auf das Silber zu bringen.

Blätter mit ihren Formen und den Blattadern haben so wundervolle Strukturen!

Diese in das glatte Metall zu bringen, übt für mich eine riesige Faszination aus. Die Optik und Haptik verändert sich. Und obwohl es ein geplantes Handeln ist, entsteht immer etwas Überraschendes. Das Edelmetall beginnt zu leben, bekommt Charakter.

Schweift man auf einem Herbstspaziergang den Blick, fallen einem viele Kleinigkeiten auf, die die Natur reifen und fallen lässt. Dieses faszinierende Durcheinander möchte ich nachempfinden.

Ein Zitat aus einem Gedicht von Emily Brontë und meine selbstgemachten Metallstempel ergänzen die echten Blätter. Dabei setze ich Schwerpunkte und Akzente. Und weil es so viel Spaß macht, muss ich aufpassen, nicht zu viel zu stempeln. Denn im Metall lässt sich nichts schnell wegradieren.

Als zusätzliche Elemente, die die Armreifen beleben, gibt es kleine gestempelte und dann ausgesägte und aufgelötete Goldblätter.

Der braun-gold schillernde Tigerauge ist die perfekte Ergänzung zum herbstlichen Farbenspiel: Sonnenstrahlen, die durch das bunte Laub eine letzte Wärme austeilen.

Bin ich zu sehr ins Poetische abgeschweift?

Dann schnell zu ein paar weiteren Erklärungen:

Der Hintergrund für den Entwurf des Armschmucks

Die beiden Armreife entstanden bei unserer ersten Jewellery Buddies Challenge im Jahr 2020. Jeden Tag kreativ und produktiv zu sein, ist eine Herausforderung für uns Einzelunternehmerinnen. Um sich bei dieser Aufgabe zu unterstützen und zu inspirieren, gründeten eine Handvoll Schmuck-Designer 2020 eine Instagram-Challenge.
Unser gemeinsames Thema war damals “Blattwerk”, zu dem jede Gestalter
in ihren eigenen Entwurf fertigte. Einen Monat lang haben wir unter verschiedenen Aspekten über die Entstehung des Schmuckstücks, unsere Arbeit und unsere Ideen berichtet. Eine spannende Erfahrung, die mit viel über mich und wie ich über meine Arbeit erzählen kann, beigebracht hat.

Ein paar der Beiträge habe ich als Video zusammengeschnitten. Besonders schön sieht man, wie in der Walze die Blattstrukturen im Silber verewigt werden.

Die Herstellung in einem Video

Hast du Fragen zur Herstellung oder zu den beiden Armreifen?

Schreibe mir in den Kommentaren.

Mit diesem Video und einem letzten Bild des Armreifens ohne Zitat möchte ich dich in diesen Herbst schicken. Wenn du draußen unterwegs bist, achte auf die Vielfalt der Blätter.

Viel Vergnügen und blieb kreativ,

Armreif aus 925 Silber mit 585 Gold und Tigerauge